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AKWS | Nummern 52 / 62 / 63 / 64

52
Gämse
Gämse

Geissen und Jungtiere leben in Rudeln und sind das ganze Jahr über zu beobachten, Böcke sind eher Einzelgänger. Wir sehen sie in den Steilhängen, wo sie sich kaum stören lassen.
In den Churfirsten können sie oft, vor allem in den Kämmen über Tschingla – Obersäss, beobachtet werden.
Die Geiss wirft im Frühjahr ein Junges, selten zwei.

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Feuerstein
Feuerstein

Feuerstein wird auch Silex, Hornstein oder Flint genannt und besteht aus Chalcedon (SiO2), einer Art Quarz. Kleinste Einschlüsse von Kohlenstoff sind für die dunkle Farbe verantwortlich.
Entstehung der Feuersteinknollen: Bei der Gesteinsbildung (Diagenese) sorgen kieselsäurehaltige Lösungen für eine Verdrängung von Karbonaten. Die Kieselsäure stammt von Radiolarien (Bild unten links), Kieselalgen und Kieselschwämmen, wie mikroskopisch kleine Einschlüsse in den Knollen belegen.

Feuerstein 2

Feuerstein 3

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Stylolithen im Quintnerkalk
Stylolithen im Quintnerkalk

Stylolithen sind Lösungserscheinungen im Sedimentgestein (Sediment = Meeresablagerung). Bei der Alpenbildung war das Gestein einem enormen Druck und einer Temperatur von bis zu 200° C ausgesetzt, was zu einer teilweisen Auflösung von Mineralien führte. Ein Teil des 150 Millionen Jahre alten Quintnerkalks wurde entlang diesen Fugen aufgelöst.
Stylolithen finden sich häufig in chemisch reinen und homogenen Gesteinen, insbesondere in Karbonaten. Da der Quintnerkalk mit 98  % Calciumkarbonat (CaCO3) chemisch sehr rein ist, sind darin besonders häufig Stylolithen zu beobachten. Ihr charakteristisches Bild sind sägezahnförmige zackige Adern.
Dem Betrachter fallen besonders Stylolithen mit roter oder aber schwarzer Farbe auf. Die Farben stammen von Imprägnationen von Eisen oder Mangan. Teilweise treten auch feine Tonhäutchen auf.
Durch chemische Lösungen und Kohlensäureverwitterung (Korrosion) im Kalkstein entstehen unterirdische und oberirdische Geländeformen, die man Karst nennt. Als Hauptmerkmal gilt die Versickerung des gesamten Oberflächenwassers, so dass im Karstgebiet keine permanent fliessenden Bäche oder Flüsse mehr auftreten. Das Wasser versickert im Kalkgebirge in Dolinen, Spalten und Kanälen, die sich im Laufe der langen geologischen Zeit durch chemische Erosion immer weiter zu Höhlen aufgeweitet haben. In weitläufigen Höhlensystemen haben sich unterirdische Bachläufe und Seen gebildet. An der Rinquelle bei Betlis tritt das die Churfirsten unterirdisch durchfliessende Wasser wieder an die Oberfläche.

Quintnerkalk Querschnitt

Quintnerkalk

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Korallen im Quintnerkalk
Korallen im Quintnerkalk

Die Korallen wurden bei einem Sturmereignis von der nahe gelegenen Karbonatplattform weggerissen und in das offene Meer hinausgespült, wo sie im feinkörnigen Kalkschlamm eingebettet und im Laufe der Zeit zu einem Festgestein zementiert wurden.
Die nächsten Korallenriffe aus der Jurazeit sind am Kerenzerberg südlich des Walensees zu finden. Das Auftreten der Korallenriffe ist ein Hinweis, dass vor 150 Millionen Jahren in unserer Gegend ein trockenes und warmes Klima vorherrschte. Die mittlere Temperatur des Meerwassers sank nicht unter 20° C, und wegen der trockenen Witterung gab es keine Flüsse, die Nährstoffe vom Festland in das Meer transportierten. Die Lebensbedingungen waren vergleichbar mit unseren heutigen äquatornahen Schnorchel- und Tauchparadiesen.
Die Korallenriffe entstehen nur im flachen, vom Licht durchfluteten Wasser bis in 30 m Tiefe. Bei Stürmen verursacht ein hoher Wellengang Schäden an den Riffen und die im Flachwasser lebenden Muscheln, Schnecken, Korallen, Algen und Schwämme werden in das offene Meer hinaus gespült. Dort werden sie vom Schlamm des Meeresbodens zugedeckt und bleiben so als Fossilien erhalten. Der Quintnerkalk bildete sich in einem offenen Meer mit Wassertiefen zwischen 100 und 300 m.